„Ich wünsche mir, dass wir dieses Interview 2030 in dieser Form nicht wieder führen müssen.“
Die UN haben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung festgelegt. Sie traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) in Kraft. Diese politischen Zielsetzungen dienen auf sozialer, ökonomischer und ökologischer Ebene der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung.
2017 wurde der damals 19-jährige Leon Löwentraut als alleiniger Künstler für die künstlerische Interpretation der von der UN verabschiedeten 17 globalen Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der Weltgemeinschaft ausgewählt. Seitdem macht er mit der von der UNESCO, der YOU Stiftung und der von Geuer & Geuer Art unterstützten Kampagne #Art4GlobalGoals weltweit auf die Bedeutung der Ziele aufmerksam.
Leon Löwentraut hat die 17 Ziele auf einzigartige Art und Weise in die Sprache der Kunst übersetzt. Wir dürfen das Bild „Goal 14: Life Below Water“ im Rahmen unserer diesjährigen Studie verwenden.
Der 1998 geborene Leon Löwentraut zählt zu den jüngsten und gefragtesten Nachwuchskünstlern der Gegenwart und stellt seine Werke seit Jahren weltweit erfolgreich aus. Ob in New York, London, Basel oder Singapur: Die Ausstellungen des jungen Künstlers erregen Aufmerksamkeit, sein Malstil sorgt für internationales Interesse und seine Werke sind innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.
Sehen Sie das Interview hier als Video.
Die Leser der neuen Commerzbank-Studie zum Thema »Wirtschaft im Umbruch: Die Chancen des „Green Deal“« sind sicher genauso neugierig wie wir, von dir zu erfahren: Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich – ganz persönlich, aber auch global gesehen?
Leon: Ich wünsche mir, dass irgendwann meine Enkelkinder unseren Planeten Erde in einem guten Zustand erleben dürfen. Um das zu erreichen, muss jeder Einzelne sich nachhaltig verhalten. Ich persönliche habe Nachhaltigkeit in meine künstlerische Arbeit integriert und in der Serie Art4GlobalGoals thematisiert.
Was hat Nachhaltigkeit mit Kunst zu tun? Oder was kann Kunst für Nachhaltigkeit tun?
Leon: Künstler sind die Seismographen der Gesellschaft. Sie empfinden die Themen unserer Zeit und machen sie sichtbar. Kunst kann berühren, Emotionen wecken und auf Themen aufmerksam machen – die Kraft der Kunst ist also immens. Sie ist wie ein Frühwarnsystem, das alarmieren kann.
Wir sprechen über 17 Ziele und somit 17 Gemälde – wie hast du die Inspiration gefunden, das Thema Nachhaltigkeit als ganzen Zyklus künstlerisch zu interpretieren?
Leon: Mit 19 habe ich den Auftrag erhalten, die 17 Global Goals künstlerisch zu interpretieren. Diesen Zyklus habe ich seitdem in verschiedenen Museen in Florenz, in St. Petersburg und in Deutschland gezeigt, unter anderem im Osthaus Museum in Hagen. Das Thema interessiert mich persönlich, ist aber gleichzeitig auch das Thema meiner Generation. Es beschäftigt mich seit Jahren.
Was wünschst du dir in Sachen Nachhaltigkeit von der Wirtschaft, konkreter vom Mittelstand?
Leon: Bewusste Strategien und den wirklichen Willen, die Umwelt zu schonen. Das wünsche ich mir aber nicht nur vom Mittelstand, sondern von jedem Einzelnen. Jeder von uns kann etwas bewirken, jeder kann etwas tun. Das fängt damit an, dass man an der roten Ampel sein Auto ausschaltet oder Plastikflaschen nicht schlussendlich im Ozean landen.
Was meinst du – worüber werden wir im Jahr 2030 sprechen, sollten wir dieses Interview wieder führen?
Leon: Ich wünsche mir, dass wir dieses Interview dann in dieser Form nicht wieder führen müssen.