Wieder mehr Spielraum für das Wachstum

06. März 2014: Borrowing Base und Legi GmbH: Lesen Sie jetzt, warum die internationale Ausrichtung des Unternehmens eine neue Finanzierungsstruktur erforderte.

Kreditlinie wächst mit Umlaufvermögen

Die Erfolgsgeschichte vieler mittelständischer Unternehmen ist von langjährigem organischem Wachstum gekennzeichnet: Schrittweise werden Gruppenunternehmen erst im In- und dann im Ausland aufgebaut. Sie etablieren sich in ihren Märkten und finanzieren ihre Entwicklung individuell vor Ort. Dass dieses Modell langfristig an Grenzen stoßen kann, zeigt das Beispiel der Legi-Unternehmensgruppe.

1949 in Moers gegründet, war die Legi GmbH zunächst als Zulieferer des Bergbaus aktiv, konzentrierte sich dann aber mit großem Erfolg auf die Zauntechnik. Schon in den 1990er-Jahren begann das familiengeführte Unternehmen mit einer Produktionsverlagerung nach Polen. Heute liegt die komplette Fertigung bei zwei polnischen Tochtergesellschaften.

Historisch bedingt erfolgte die Working-Capital-Finanzierung der gesamten Gruppe ausschließlich in Deutschland durch ein örtliches Kreditinstitut. Doch mit dem wachsenden Finanzierungsbedarf für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Zulieferteile der Gruppenunternehmen erwies sich dies immer mehr als ungünstig. Erschwerend kam hinzu, dass die Investitionen in Polen von einer ausländischen Bank finanziert worden waren, die die umfassenden Neuinvestitionen dann nicht mehr begleiten wollte. Da sich die Sicherheitenvereinbarung auf die gesamten Assets in Polen erstreckte, stand das Umlaufvermögen nicht für alternative Working-Capital-Finanzierungen zur Verfügung.

Legi erkannte die Problematik dieser Finanzierungsstruktur schnell. Mit dem Ziel einer Restrukturierung der Passiv-Seite sprach der geschäftsführende Gesellschafter Norbert Lechtenböhmer 2011 die Commerzbank an. Lechtenböhmer: „Die Mittelstandsbank war dazu der ideale Partner, weil sie neben hoher Finanzierungskompetenz mit ihrer Tochtergesellschaft mBank SA starke operative Einheiten in Polen besitzt.“

Der Schlüssel zur inzwischen erfolgreich umgesetzten Restrukturierung lag in der Finanzierung des Umlaufvermögens durch eine Borrowing-Base-Finanzierung. Diese Sonderform mit flexibler Inanspruchnahme innerhalb eines vereinbarten Rahmens ist besichert durch die Warenbestände und Forderungen des Kreditnehmers. Abweichend von der konventionellen Betriebsmittelfinanzierung über feste Linien orientiert sich die maximale Ausnutzbarkeit des Kreditrahmens an der Höhe der jeweiligen Sicherheiten – die atmende Kreditlinie entwickelt sich analog zum Umlaufvermögen. Das Anlagevermögen bleibt dabei frei für weitere Refinanzierungen. Solche Borrowing-Base-Lösungen stehen auch für Unternehmen mit operativen Einheiten im Ausland zur Verfügung.

Norbert Lechtenböhmer weiß die Vorteile dieser Lösung zu schätzen: „Wir haben jetzt in Deutschland die strategische Kontrolle aller Finanzierungsaktivitäten und einen zentralen Ansprechpartner. Gleichzeitig ist das internationale Client Sales Team von Commerzbank und mBank SA eng mit unseren Gruppenunternehmen vernetzt. Das polnische Management wiederum hat Bank-Ansprechpartner mit lokalen Marktkenntnissen unmittelbar vor Ort.“