Substanzerhalt steht im Vordergrund

10. September 2014: Vorsicht versus Vision: Neue Studie der UnternehmerPerspektiven untersucht die Investitionsstrategien des deutschen Mittelstands.

Wer klug investiert und innovativ ist, hat Erfolg

Vor allem der Mittelstand entscheidet darüber, wie die deutsche Wirtschaft zukünftig im internationalen Vergleich dastehen wird. Seine Produkte und Dienstleistungen genießen einen hervorragenden Ruf. Aber wie steht es um Investitionen in Ideen und Produkte von morgen?

Um Strategien und Selbstverständnis des Mittelstands besser einschätzen zu können, brachte die Commerzbank-Initiative UnternehmerPerspektiven ihre bereits 14. Studie mit dem Titel „Vorsicht versus Vision: Investitionsstrategien im Mittelstand“ auf den Weg. TNS Infratest befragte dazu mehr als 4.000 mittelständische Unternehmer und Manager. Darüber hinaus wurden Wirtschaftswissenschaftler an deutschen Hochschulen um ihre Einschätzung gebeten.

Ökonomen fordern mehr investive Anstrengungen

Die meisten mittelständischen Unternehmen verfolgen eine ausgewogene Investitionsstrategie. Ein Drittel investiert vor allem in den Substanzerhalt, nur eine Minderheit legt den Schwerpunkt auf Wachstum. Ein Investitionsstau besteht aus Sicht der Unternehmen nicht. Die ebenfalls befragten Wirtschaftswissenschaftler dagegen sähen gern mehr investive Anstrengungen, insbesondere in Bezug auf Wachstumsprojekte.

Risikobereitschaft nimmt zu

Der Mittelstand ist finanziell gut aufgestellt, das bestätigt auch Markus Beumer, Mitglied des Vorstands der Commerzbank AG, in seinem Vorwort zur Studie: „Erfreulicherweise haben wir im Augenblick keinen Anlass für Pessimismus, wenn wir auf die wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Mittelstands blicken.“ Sorgen bereiten den Unternehmen allerdings unsichere wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen. Auch den Fachkräftemangel empfinden sie als Investitionshindernis. Dennoch: Die grundsätzliche Bereitschaft, langfristigere Entscheidungen zu treffen und die damit verbundenen Risiken einzugehen, ist gestiegen.

Mittelständler halten ihren eigenen Betrieb für wettbewerbsfähig. Sie reagieren mit ihren Investitionen auf Kundenerwartungen, sichern die Qualität, ersetzen Ausrüstung, senken Kosten und steigern die Energieeffizienz. Viel weiter unten auf der Prioritätenliste rangieren Expansionsbestrebungen oder neue Produktideen. Innovations- und wachstumsorientierte Unternehmen hingegen reagieren nicht nur, sondern setzen aus eigenem Antrieb neue Impulse und verfolgen selbsternannte Unternehmensziele.

Personal- und Organisationsentwicklung im Vordergrund

Sehr viele Unternehmen geben Geld für Personal- und Organisationsentwicklung aus, um so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Produktentwicklung und Markenaufbau sind ihnen weniger wichtig. Know-how sichern und optimieren hat Vorrang.

Probleme bei der Finanzierung von Investitionen gibt es im gesamten Mittelstand kaum. Fremdfinanzierung ist allerdings zunehmend unbeliebt. Die Unternehmen versuchen, ihre Investitionen möglichst ohne Kredite zu tätigen. Das sieht die Mehrheit der Ökonomen kritisch und rät zu mehr Fremdfinanzierung.

Mehr Informationen über die Diskussionsveranstaltungen der UnternehmerPerspektiven sowie Details zu den Studienergebnissen im Internet unter www.unternehmerperspektiven.de