Passgenaue Handelsfinanzierung

24. November 2014: Dank eines Konsortialkredits kann die Paul Reinhart AG flexibel am Markt agieren. Die Commerzbank gehört als einzige deutsche Bank dem Konsortium an.

Baumwollhändler setzt auf Commerzbank

Die von den Konsortialbanken bereitgestellte passgenaue Finanzierungslösung erlaubt es dem traditionsreichen Familienunternehmen auch weiterhin, im Baumwollhandel erfolgreich mit Kapitalgesellschaften zu konkurrieren und selbstständig handeln zu können. Alles ist bereit für die nächsten Generationen.

Nicht zuletzt wegen ihrer angenehmen Trageeigenschaften ist Baumwolle die mit Abstand am häufigsten eingesetzte Naturfaser für Bekleidungstextilien. Auch darüber hinaus findet sie in vielen weiteren Bereichen Verwendung: u.a. in der Kosmetik oder als Verstärkungsfaser bei duroplastischen Verbundwerkstoffen. Bezugsquelle vieler Baumwolle-Verarbeiter ist die Schweizer Paul Reinhart AG aus Winterthur, die sich seit mehr als 200 Jahren als Handelsunternehmen auf dem weltweiten Baumwollmarkt behauptet. Das Unternehmen erwirbt die Rohware in den wichtigsten Baumwollproduktionsländern und verkauft sie an internationale Abnehmer – und das, eine absolute Ausnahme im Baumwollhandel, als Familienunternehmen.

Erfolgreich auf dem eigenen Weg

Nach einem massiven Konzentrationsprozess in der Branche dominieren inzwischen Kapitalgesellschaften den Baumwollhandel. Sie sind oft durch Übernahmen groß geworden, haben ihr Handelsportfolio auf viele verschiedene Rohstoffe erweitert und die vertikale Integration vorangetrieben, also eigene Verarbeitungskapazitäten aufgebaut.

Die Paul Reinhart AG ist diesem Trend nicht gefolgt und blieb nicht nur der Familienstruktur treu, sondern fokussiert sich ganz bewusst auf den reinen Baumwollhandel. Eine Strategie, die sich auszahlte: Reinhart ist heute einer der weltweit größten Baumwollhändler.

Commerzbank im exklusiven Bankenkreis

Der Wettbewerb mit anderen, finanziell bestens ausgestatteten Kapitalgesellschaften stellte Reinhart allerdings vor besondere Anforderungen bei der Finanzierung seiner Handelsgeschäfte. So erreichte die Kreditlinie 50% des Jahresumsatzes und 150% der Eigenmittel. Weiteres Wachstum war vor diesem Hintergrund nur durch eine Finanzierung möglich, die nicht primär auf die Bonität des Kunden abstellt, sondern vor allem auf die gehandelte Ware – Borrowing Base.

Umgesetzt wurde dies durch eine strukturierte Handelsfinanzierung in Form eines internationalen Konsortialkredits. Beteiligt waren dabei nur anerkannt Rohstoff-erfahrene Banken mit einem entsprechend hohen Level an Know-how und Erfahrung. Die Commerzbank gehörte als einzige deutsche Bank zu diesem Kreis.

„Atmenden“ Finanzrahmen dank breit aufgestellter Sicherheiten

Als Sicherheiten für die Finanzierung von Einkauf, Lagerung und Verkauf der Baumwolle dienen der Warenfluss und die Besicherung der von den Banken finanzierten Waren in diversen Produktionsländern. Zusätzlich vereinbarte Reinhart mit den Konsortialteilnehmern eine Abtretung beziehungsweise Verpfändung der kommerziellen Verträge und der aus dem Warenkauf resultierenden Forderungen gegen bonitätsstarke Abnehmer. Hinzu kommen Auszahlungsansprüche aus Exportakkreditiven und Dokumenteninkassi sowie Rechte und Zahlungsansprüche aus den an der Börse getätigten Preisabsicherungen.

Ausnutzbarkeit passt sich an Warenumschlag an

Besonders wichtig für Reinhart war eine „atmende“ Fazilität, die mit der Borrowing-Base-Struktur optimal gewährleistet ist: Im Unterschied zu üblichen Betriebsmittelfinanzierungen mit Fix-Beträgen passt sich die maximale Ausnutzbarkeit der Kreditlinie an die Höhe der gestellten Sicherheiten an. Das gibt dem Unternehmen die nötige Flexibilität, um schnell auf Marktopportunitäten zu reagieren.

Hinzu kommt, dass die gerade bei Baumwolle besonders hohen Volatilitäten damit aufgefangen werden: Damit Reinhart mit verlässlichen Preisen kalkulieren kann, wurde in die Borrowing-Base-Finanzierung eine Finanzierung der inhärenten Rohstoffpreissicherung integriert.