Neuer Bereichsvorstand bei der Mittelstandsbank

06. Dezember 2013: Dr. Andre Carls übernimmt zum 1. Januar 2014 die Aufgaben von Detlef Hermann als Bereichsvorstand Mittelstand NordWest. Ein Rück- und Ausblick.

Stabübergabe bei der Mittelstandsbank

Die regionale Nähe der Mittelstandsbank zeigt sich nicht zuletzt durch ihre Führungsstrukturen in der Fläche: 150 Firmenkunden-Filialen sind in bundesweit 18 Betreuungsgebieten organisiert. Diese teilen sich auf in die Bereiche NordWest und SüdOst, die von jeweils einem Bereichsvorstand geführt werden. Im Bereich NordWest war Detlef Hermann verantwortlich für 63 Filialen und Standorte in den Gebieten Bielefeld, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Hannover, Köln und Niederrhein. Diese Aufgabe übernimmt jetzt Dr. Andre Carls. Im company.news-Interview gehen beide mit einem Rück- und Ausblick auf die Aufgaben eines Bereichsvorstands ein.

Frage 1: Herr Hermann, Herr Dr. Carls, was ist eigentlich die Funktion eines Bereichsvorstands – und was hat der Mittelstand davon?

Detlef Hermann: Der Bereichsvorstand hat vor allem eine ganz wichtige Schlüsselposition an der Schnittstelle zwischen Markt und Bankzentrale. Bei den vielen Gesprächen vor Ort spürt er hautnah, was den Markt bewegt, was Unternehmen erwarten und wo sie Unterstützung brauchen. Diese Erkenntnisse bringt er in die strategischen Diskussionen mit Firmenkundenvorstand Markus Beumer und den anderen Bereichsvorständen ein. So ist Kundennähe bei allen grundlegenden Entscheidungen und Ausrichtungsbestimmungen gewährleistet.

Dr. Andre Carls: Gerade diese Kundennähe macht für mich die besondere Attraktivität meiner neuen Aufgabe aus. Ich freue mich sehr darauf, erneut marktnah agieren zu können. So habe ich ja auch vor über 20 Jahren in der Commerzbank angefangen – in der Firmenkundenbetreuung in Krefeld.

Frage 2: Herr Hermann, wenn Sie auf Ihre jahrzehntelange Tätigkeit im Corporate Banking zurückblicken: Wo sehen Sie die gravierendsten Veränderungen in der Zusammenarbeit zwischen mittelständischen Unternehmen und ihrer Bank?

Detlef Hermann: Den wichtigsten Einschnitt markierte natürlich die Finanzmarktkrise 2008/2009. Sie hat dazu geführt, dass die Finanzwirtschaft insgesamt sehr viel Vertrauen verloren hat. Umso mehr freut es mich, dass sich dieser branchenweite Vertrauensverlust nicht auf die persönlichen Beziehungen zwischen unseren Kunden und unseren Betreuern niedergeschlagen hat. Kundenbefragungen zeigen ganz klar, dass diese Geschäftspartnerschaft weiterhin intakt ist. Darin sehe ich eine zusätzliche Bestätigung für unser Geschäftsmodell: Der Mittelstand steht bei der Commerzbank im Mittelpunkt, hier genießt er höchste Wertschätzung – und das wird im Markt anerkannt.

Lassen Sie mich noch auf eine weitere wesentliche Veränderung der letzten Jahre eingehen: Kreditentscheidungen treffen wir heute deutlich zukunftsgerichteter als früher. So haben wir mit der Analyse Zukunftsfähigkeit eine systematische Bewertungsmethode zur Einschätzung von Geschäftsmodellen entwickelt. Ergänzend zu den klassischen Finanzkennzahlen geht es dabei um den Blick nach vorn: um die Zukunftsaussichten, die sich beispielsweise an der Marktattraktivität und der Positionierung des Unternehmens festmachen. In die Kreditentscheidung fließt die Bewertung der Zukunftsfähigkeit ebenso ein wie Rating, Kreditstruktur und Besicherung.

Frage 3: Herr Dr. Carls, mit welchen Zielen und Erwartungen gehen Sie an Ihre neue Aufgabe?

Dr. Andre Carls: Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die Kundennähe – ihre Bedeutung haben wir schon angesprochen. Was mich daran besonders reizt, ist der persönliche Kontakt zu den Unternehmern, die als Mittelständler das Herz der deutschen Wirtschaft ausmachen. Wobei es ‚den Mittelständler’ schlechthin gar nicht gibt: Je nach Branche, Größe, Ausrichtung, Tradition und Führungsprinzipien ist jedes Unternehmen einzigartig. Entsprechend unterschiedlich sind Bedarfe und Anforderungen, für die wir individuelle Lösungen entwickeln. Gerade diese Vielfalt macht es für mich ebenso spannend wie anspruchsvoll, unsere Kunden als strategischer Partner zu unterstützen.

Natürlich gibt es neben all dem auch Themen, die fast alle Unternehmen gleichermaßen bewegen. Dazu gehört zum einen die internationale Ausrichtung zunehmend auch kleinerer Betriebe. Dieser Prozess wird sich weiter fortsetzen. Zum anderen steht bei vielen Unternehmen Multikanal-Banking ganz oben auf der Agenda: Der persönliche Kontakt zwischen Unternehmen und seinem Betreuer wird immer im Zentrum der Zusammenarbeit stehen – mehr und mehr aber ergänzt durch andere Zugangswege zur Bank gerade in der Abwicklung des Tagesgeschäfts.

Herr Hermann, Herr Dr. Carls, vielen Dank für das Gespräch.