Exportabsicherung: Hoffnung für Hellas
06. Dezember 2013: Ausfuhren nach Griechenland können wieder abgesichert werden. Die Europäische Investitionsbank garantiert Handelsfinanzierungen der Commerzbank.
Garantien für Außenhandel mit Griechenland
Exporte nach Hellas können wieder abgesichert werden. Die Voraussetzungen dazu schuf die Commerzbank gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB).
Als einzige deutsche Bank hat sich die Commerzbank am 500 Millionen Euro Trade Enhancement Programme for Greece der EIB beteiligt. Damit können deutsche Unternehmen ihre Exportgeschäfte mit Partnern in Griechenland jetzt wieder absichern. Der Zeitpunkt könnte nicht passender sein. Zwar rechnen die griechische Regierung und die Troika in diesem Jahr noch mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. 2014 aber erwarten sie bereits wieder Wachstum. Im Außenhandel zeichnet sich jetzt schon eine Erholung ab: Trotz fehlender Absicherungsmöglichkeiten stiegen die Exporte nach Griechenland in den ersten Monaten 2013 gegenüber dem Vorjahr leicht an.
Mit einem Handelsvolumen von 6,5 Milliarden Euro ist Deutschland einer der wichtigsten Handelspartner der Hellenen. Im Zuge der Finanzmarktkrise gestaltete sich der deutsche Export nach Griechenland allerdings deutlich schwieriger. Verantwortlich dafür war nicht allein die geringe Binnennachfrage, sondern auch das erhöhte Risiko für deutsche Exporteure, weil ihre Ausfuhren nicht mehr abgesichert werden konnten. Dank des Förderprogramms der EIB stehen deutschen Unternehmen bei der Commerzbank jetzt wieder Sicherheiten für den Außenhandel mit Griechenland zur Verfügung.
Griechischer Mittelstand im Fokus
Entscheidender Ansatzpunkt des Förderprogramms ist eine Erleichterung von Außenhandelsgeschäften des griechischen Mittelstands, der wichtigsten Säule der dortigen Volkswirtschaft. Kleine und mittlere griechische Unternehmen müssen nun keine Barsicherheiten mehr für den internationalen Handel erbringen. Stattdessen stellt die EIB ausgewählten Geschäftsbanken Garantien für Letters of Credit und andere kurzfristige Handelsfinanzierungsinstrumente zur Verfügung. Die Garantien werden revolvierend eingesetzt. So können pro Jahr Import- und Exportgeschäfte im Gesamtumfang von 1,5 Milliarden Euro unterstützt werden. EIB-Präsident Werner Hoyer zeigte sich bei der Vertragsunterzeichnung in Athen daher zuversichtlich: „Wir vertrauen Griechenland und sind fest entschlossen, es zu unterstützen.“